Schlafapnoe ist eine Schlafstörung geprägt von häufigen Atempausen während des Schlafes. Betroffene erleben Symptome wie lautes Schnarchen und Tagesschläfrigkeit. Fachlich gehört die Schlafapnoe zu den Schlafstörungen und wird in zwei Typen unterteilt. [1] In diesem Artikel gehen wir auf Arten, Folgen und Ursachen von Schlafapnoe ein und behandeln einige der häufigsten Fragen.

Typen von Schlafapnoe

Nach dem ICD-10 zählen zu den Schlafapnoen die Zentrale und Obstruktive Schlafapnoe sowie das Schlafbezogene Hypoventilations-Syndrom, sonstige und nicht näher bezeichnete Schlafapnoen. [1]

  1. Zentrale Schlafapnoe: Bei der zentralen Schlafapnoe ist die Kommunikation zwischen Muskeln und Gehirn gestört. [2] Infolgedessen tritt eine flachere Atmung bis hin zu Atemaussetzer auf.
  2. Obstruktive Schlafapnoe: Bei der obstruktiven Schlafapnoe verengt sich der Atemweg während des Schlafens und führt zu einer Atemstörung. Die Atemwege verregnen sich im hinteren Rachenbereich und führen häufig zum Schnarchen, da die Luft nicht normal durch den Rachen strömen kann. [3] Die Obstruktive Schlafapnoe ist die häufigste Form der Schlafapnoe und betrifft ca. 10%-30% der Erwachsenen. [4]

Ursachen der Schlafapnoe

Ursachen der zentralen Schlafapnoe

Durch ein Kommunikationsproblem zwischen Gehirn und den für die Atmung zuständigen Muskeln kommt es zu einer zentralen Schlafapnoe. Der Gehirnstamm erkennt den Kohlendioxidgehalt im Körper während des Schlafes nicht richtig. Deshalb kommt es zu Episoden von langsamer und flacher Atmung als sie sein müsste.

Ursachen der obstruktiven Schlafapnoe

Wie bereits erläutert kommt es zu einer Atemwegsstörung aufgrund einer Verengung der Atemwege im hinteren Rachenbereich während des Schlafes. Betroffene berichten häufig von Schnarchen oder sogar einem Würgen, welcher auftritt, wenn die Person aufwacht. Die Muskulatur erhält vom Gehirn den Befehl Luft zu holen, aufgrund der Verengung der Atemwege reicht die Kraft jedoch nicht aus und eine Atempause entsteht. Die Sauerstoffsättigung fällt ab und unser sogenanntes autonome System schlägt Alarm und schüttet die Stresshormone aus, die uns zum Aufwachen anregen. Zu den Risikofaktoren eine Schlafapnoe zu entwickeln zählen das männliche Geschlecht, das Alter, abendlicher Alkoholkonsum und Adipositas. [5]  [6] Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko bei Personen mit Schilddrüsenunterfunktion oder übermäßiger Produktion von Wachstumshormonen. [7] Des Weiteren ist eine familiäre Disposition bekannt, dass bedeutet Schlafapnoe kann vererbt werden und wenn in deiner nahen Familie jemand darunter leidet, steigt dein Risiko selbst daran zu erkranken. [6] Bekannt ist zudem, dass die Schlafapnoe sich verschlimmern kann, wenn Betroffenen auf dem Rücken schlafen. [8]

Folgen der Schlafapnoe

Schlechter Schlaf

Folgend des Sauerstoffmangels und dem Ausschütten der Stresshormone fällt das Einschlafen oft schwer. Weshalb es oft zu schlechtem Schlaf und Tagesschläfrigkeit kommt. Dieser kann auch zu Sekundenschlaf führen und bergen eine höhere Unfallgefahr, beispielsweise beim Autofahren. [5]

Körperliche Beschwerden

Betroffene berichten außerdem von Kopfschmerzen, Leistungsabfall und trockenem Mund. Des Weiteren wird von einer Potenz- und/oder Libido Verringerung berichtet. [5] Zu dem besteht ein erhöhtes Risiko an kardiovaskulären Erkrankungen wie Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen. [4]

Emotionale und psychische Folgen

Neben den körperlichen Folgen kann eine Schlafapnoe auch zu emotionalen und psychischen Problemen führen wie beispielsweise Konzentrationsproblemen. [5] Die übermäßige Schläfrigkeit sorgt in vielen Fällen auch zu Schwieigkeiten bei der Arbeit. Die normale Leistungsfähigkeit kann nicht erbracht werden und auch Konzentrationsprobleme können zu Problemen führen. [2]

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Wie merkt man dass man eine Schlafapnoe hat?

Typische Symptome einer Schlafapnoe sind:
– Schnarchen
– häufiges Aufwachen in der Nacht
– Tagesmüdigkeit
– Konzentrationsprobleme
– trockener Mund am Morgen
– Herzrasen oder Gefühl von Luftnot beim Aufwachen

Was kann man gegen Schlafapnoe tun?

Für eine geeignete Therapie ist es ratsam sich professionelle Hilfe zu holen, um diese individuell anzupassen. Häufig wird eine Art Schlafmaske in der Nacht getragen, der die oberen Atemwege durch einen Luftstrom offenhält.

Wann ist eine Schlafapnoe gefährlich?

Eine Schlafapnoe kann vor allem in mittel bis schwere Form und Atemaussetzern bis zu 30 Mal in der Nacht viele körperlichen sowie psychischen Folgen haben wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Angst, Depressionen und Schlaganfälle. [4]

Warum bekommt man eine Schlafapnoe?

Eine (obstruktive) Schlafapnoe entsteht, wenn die Muskulatur der oberen Atemwege erschlafft und nicht mehr richtig arbeitet während dem Schlaf. Die Atemwege im Rachen verengen und das Ein- sowie Ausatmen wird schwerer (oft entsteht hier das Schnarchen) es kommt in Folge oft zu Atemaussetzern und Sauerstoffnot und Betroffene schrecken deshalb häufig in der Nacht auf. [3]

Quellenangaben

  1. ICD-10-GM-2024: G47.3- Schlafapnoe – icd-code.de. www.icd-code.de/icd/code/G47.3-.html. icd-code.de
  2. Strohl, Kingman P. „Sleep apnea“. Merck Manual Consumer Version, 11. Oktober 2022, www.merckmanuals.com/home/lung-and-airway-disorders/sleep-apnea/sleep-apnea. merckmanuals.com
  3. Obstructive sleep apnea – adults: MedlinePlus Medical Encyclopedia. medlineplus.gov/ency/article/000811.htm. medienplus.gov
  4. „UpToDate“. UpToDate, www.uptodate.com/contents/clinical-presentation-and-diagnosis-of-obstructive-sleep-apnea-in-adults. uptodate.com
  5. (Maurer, J., T. (2021). Obstruktive Schlafapnoe – Mehr als ein Schnarchgeräusch. Neuro aktuell, 35(6), 32-36. Mg Fachverlag.
  6. „Causes and Risk Factors | NHLBI, NIH“. NHLBI, NIH, 24. März 2022, www.nhlbi.nih.gov/health/sleep-apnea/causes. nhlbi.nih.gov
  7. Vouzouneraki, Konstantina, u. a. „Temporal relationship of sleep apnea and acromegaly: a nationwide study“. Endocrine, Bd. 62, Nr. 2, Juli 2018, S. 456–63. https://doi.org/10.1007/s12020-018-1694-1. doi.org
  8. Joosten, Simon A., u. a. „The Effect of Body Position on Physiological Factors that Contribute to Obstructive Sleep Apnea“. Sleep, Bd. 38, Nr. 9, September 2015, S. 1469–78. https://doi.org/10.5665/sleep.4992. doi.org
Wichtiger Hinweis:

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