Schlafrythmusprobleme beschreiben Probleme beim Einschlafen zur gewünschten Uhrzeit. Betroffene liegen häufig lange wach und sind nicht müde und können dementsprechend nicht einschlafen. Fachlich unterscheidet man in nicht-organische und organische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus.  [1] In diesem Artikel gehen wir auf Arten, Folgen und Ursachen von Schlafrythmusproblemen ein und behandeln einige der häufigsten Fragen.

Arten von Schlafrythmusproblemen

Es gibt sechs verschiedene Störungen des zirkadianen Schlafrythmuses: [2]

  • Verzögerter Schlaf-Wach-Phasen-Störung
  • Fortgeschrittene Schlaf-Wach-Phasen-Störung
  • Nicht-24-Stunden Schlaf-Wach-Störung
  • Unregelmäßige Schlaf-Wach-Rythmus-Störung
  • Jetlag
  • Störung durch Schichtarbeit

Alle sechs bedeuten, dass der innere zirkadiane Rhythmus nicht mit der Umgebung übereinstimmt.

Ursachen

Verzögerter Schlaf-Wach-Phasen-Störung

Bei der verzögerten Schlaf-Wach-Phasen Störung handelt es sich um einen normalen Schlaf, der jedoch zu einer unerwünschten Tageszeit stattfindet. Betroffene sind typische Nachteulen und können nicht früh schlafen gehen, wachen morgens dementsprechend später auf, was oft nicht in den gesellschaftlichen Zeitplan passt. Jugendliche sind hiervon besonders oft betroffen (bis zu 4,6% sind betroffen) während Erwachsenen nicht ganz so oft betroffen sind (1,7%). [2] In der Jugend verschiebt sich der normale Rhythmus einer Person eher hin zu Nachtaktivität. [3]  [4]

Ursachen können unsere Gene sein. Unsere Gene haben einen großen Einfluss darauf welche innere Uhr wir haben und ob wie beispielsweise eher eine Nachteule sind.  [5]

Fortgeschrittene Schlaf-Wach-Phasen-Störung

Ähnlich wie bei der verzögerten Schlaf-Wach-Phasen Störung findet auch bei der fortgeschrittenen Schlaf-Wach-Phasen Störung der Schlaf zu Tageszeiten statt an dem Betroffene nicht schlafen möchten.  Hier wacht eine Person jedoch früher auf, als sie möchte bzw. es normal ist. Betroffene gehen früher als gesellschaftlich normal zu Bett und wachen mitten in der Nacht auf. Viele versuchen sich auch abends länger wach zu halten. Das führt oft zu einer Schläfrigkeit am Abend. Diese Störung tritt häufig bei älteren Menschen auf. [2] Genauso wie bei der verzögerten Schlaf-Wach-Phasen-Störung können auch hier unsere Gene eine Rolle dabei spielen. [5]

Nicht-24-Stunden Schlaf-Wach-Störung

Bei dieser Störung geht der zirkadiane Rhythmus der Person über die eines 24-stündigen Tages hinaus. Dieser Rhythmus sorgt für eine tägliche Verschiebung der Schlafenszeiten sowie der Zeit in der aufgewacht wird. Meist entwickelt sich diese Störung, wenn der zirkadiane Rhythmus einer Person durch äußere Umweltfaktoren wie zum Beispiel Licht reguliert wird. Oft sind blinde Menschen von dieser Störung betroffen, da eine Beeinflussung durch Licht selten möglich ist. Aber auch durch Genetik kann ein Schlafrhythmus länger als 24 Stunden sein.  [5]

Unregelmäßige Schlaf-Wach-Rythmus-Störung

Betroffene haben keinen festen Schlaf-Wach-Rythmus. Sie sind zu unterschiedlichen Zeiten müde und haben kein klares Muster, wann sie müde und wann sie wach sind. Personen mit dieser Störung schlafen nicht an einem Stück, sondern in kurzen Phasen über Tag und Nacht hinweg. Oft müssen Betroffene zu unpassenden Zeiten schlafen, was ein normales Leben schwierig machen kann.

Am häufigsten tritt diese Störung aufgrund von neurologischen Entwicklungsstörungen, einem Schädel-Hirn-Trauma oder Erkrankungen wie Alzheimer-Krankheit. Personen mit ungesunden Schlafgewohnheiten können diese Störung jedoch auch entwickeln. [6]

Jetlag

Auch ein Jetlag kann ein Schlafrythmusproblem mit sich bringen. Vor allem wenn du über mehrere Zeitzonen hinweg fliegst, kann sich dein zirkadianer Rhythmus verschieben. Genaue Ursachen sowie Folgen von Jetlag kannst du in diesem Artikel nachlesen. Einen ausführlichen Artikel zu Jetlag findest du hier.

Störung durch Schichtarbeit

Personen in Schichtarbeit leiden häufiger unter Schlafrythmusströungen. Durch unterschiedliche Arbeits- und Schlafzeiten gerät die innere Uhr durcheinander und es kommt oft zu Schlaflosigkeit, Müdigkeit und zum Drang zu unpassenden Zeiten zu schlafen.  [2] Mögliche Faktoren, die dazu beitragen, dass Schichtarbeiter ihren Rhythmus verschieben sind zum Beispiel fehlendes Tageslicht durch Nachtschicht und Schlaf tagsüber oder auch unregelmäßige Essenszeiten, die den Schlafrhythmus verschieben können. [5]

Folgen

Die Folgen von Schlafrythmusproblemen können je nach Typ der Störung variieren. Typische Symptome und Folgen sind allerdings: [7] [8]

  • Unfähigkeit einen regelmäßigen Schlaf-Wach-Rythmus einzuhalten
  • Übermäßige Schläfrigkeit
  • Ungenügend Schlaf oder Schlaf zu Zeiten sodass Schule, Arbeit oder soziale Faktoren beeinträchtigt werden
  • Zu ungünstigen oder nicht gewollten Zeiten einschlafen
  • Nicht Einschlafen oder Aufwachen können, wenn man das möchte
  • Schlechte Schlafqualität
  • Reduzierte Schlafzeit
  • Probleme wach zu bleiben
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsprobleme
  • Verdauungsprobleme
  • Stress
  • Stimmungsschwankungen

FAQ – Häufige Fragen und Antworten

Was tun, wenn der Schlafrhythmus gestört ist?

Bei Problemen mit deinem Schlafrhythmus suche unbedingt professionelle Hilfe auf, um individuelle Hilfe zu erhalten.
Tipps, die dennoch helfen können, sind eine Routine, gehe zu festen Zeiten schlafen sowie stehe zu festen Zeiten auf. Vermeide Mittagsschläfchen und achte auf feste Essenszeiten sowie regelmäßiger Bewegung.

Was ist ein gestörter Schlafrhythmus?

Ein gestörter Sambarhythmus zeigt sich durch einen Schlaf-Wach-Rhythmus der nicht mehr zu der äußeren Zeit passt. Das kann durch Genetik, Jetlag oder auch Schichtarbeit passieren.

Warum ist mein Schlafrhythmus so schlecht?

Es gibt viele verschiedene Ursachen für einen schlechten Schlafrhythmus, wie beispielsweise Stress, Jetlag, Schichtarbeit, Genetik, neurologischen Problemen und vielem mehr.

Quellenangaben

  1. ICD-10. www.icd-code.de/icd/code/F51.-.html. icd-code.de
  2. Goldstein, C.,A .(2023). Overview of circadian rhythm sleep-wake disorders. UpToDate, www.uptodate.com/contents/overview-of-circadian-rhythm-sleep-wake-disorders. uptodate.com
  3. Baudson, T., G. (2012). Schlaue Eulen, doofe Lerchen? Was der Chronotyp mit der Intelligenz zu tun hat. MinD-Magazin 86, 8-10. https://www.uni-trier.de/fileadmin/fb1/prof/PSY/HBF/mindmag86-tgb.pdf uni-trier.de
  4. Randler, Christoph und Daniela Frech. „Correlation between morningness – eveningness and final school leaving exams“. Biological Rhythm Research, Bd. 37, Nr. 3, Juni 2006, S. 233–39. https://doi.org/10.1080/09291010600645780. doi.org
  5. Schuh, Angela. Gesunder Schlaf und die innere Uhr: Lebensstilbedingte Schlafstörungen und was man dagegen tun kann. Springer, 2022. link.springer.com
  6. Steele, Tyler A., u. a. „Circadian Rhythm Sleep–Wake Disorders: a Contemporary Review of Neurobiology, Treatment, and Dysregulation in Neurodegenerative Disease“. Neurotherapeutics, Bd. 18, Nr. 1, Januar 2021, S. 53–74. https://doi.org/10.1007/s13311-021-01031-8. doi.org
  7. „What are circadian rhythm disorders? | NHLBI, NIH“. NHLBI, NIH, 24. März 2022, www.nhlbi.nih.gov/health/circadian-rhythm-disorders. nhlbi.nih.gov
  8. Leiner, Marko und Marko Leiner. „Schlafstörungen mit zirkadianem Rhythmus: Arten, Symptome und Behandlung“. MedDe, 4. März 2022, medde.org/schlafstorungen-mit-zirkadianem-rhythmus-arten-symptome-und-behandlung-2. medde.org
Wichtiger Hinweis:

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